ENDE//ANFANG: Neu-Ulm 1945
Neu-Ulmer Meilensteine
2023
2023 | Ausstellungsinhalte von "ENDE//ANFANG: Neu-Ulm 1945" jetzt online
Die Inhalte der 2020 in der Stadtbücherei gezeigten, und nach dem Coronalockdown endgültig geschlossenen Ausstellung sind nun auf dieser Webseite eingepflegt.
2022
Spuren des Krieges heute
Neben der Tatsache, dass Neu-Ulms Stadtbild heute noch von der Formensprache der Nachkriegsarchitektur geprägt ist, finden sich im Detail noch sehr viel mehr Spuren des Krieges.
2020
Faltblatt "ENDE//ANFANG: Neu-Ulm 1945"
2020 jährte sich die Bombardierung Neu-Ulms zum 75. Mal. Das Neu-Ulmer Stadtarchiv hatte anlässlich des Jahrestages die Ausstellung „Ende // Anfang: Neu-Ulm 1945“ konzipiert und ein umfangreiches Begleitprogramm erarbeitet. Nun wurde die Ausstellung in Form einer Broschüre zu Papier gebracht.
Die Angriffe im Zweiten Weltkrieg als Zeitachse
Bis zum Abbruch der Stadtbücherei an der Bahnhofstraße war hier die Zeitachse der Angriffe auf Neu-Ulm zu sehen. Die Abbildungen der Chronologie sind hier noch einmal zusammengefasst.
2020 | Ausstellung ENDE//ANFANG
Im März 1945 trafen die beiden Luftangriffe auf Ulm/Neu-Ulm unsere Stadt besonders stark. Die 75. Jahrestage Angriffe veranlassten uns dazu, in einer großen Ausstellung in und vor der Stadtbücherei die Geschichte des Zweiten Weltkrieges und seine Folgen in der Stadt zu erzählen.
2019
2019 | 150 Jahre Stadterhebung
Im Jahr 1869 verlieh Ludwig II. Neu-Ulm „in allergnädigstem Wohlwollen“ die Stadtrechte. 58 Jahre nachdem das Gemeindeleben von “Ulm auf dem rechten Donauufer“ begann, erwachte durch die Stadterhebung in der Gemeinde ein neues Selbstbewusstsein, eine neue Ära war eingeläutet. Seitdem war und ist Neu-Ulm ein Ort, an dem das Neue einen besonderen Stellenwert genießt.
2011
2011 | Stadtjubiläum "200 Jahre Neu-Ulm"
2011 stand ganz im Zeichen des 200. Geburtstages Neu-Ulms. Mit verschiedenen Veranstaltungen haben die Stadt, die Bürger, die Vereine und die Wirtschaft das Jubiläum gefeiert.
2008
2008 | Landesgartenschau
Mit der Landesgartenschau 2008 bekam die Stadt die einmalige Möglichkeit städtebauliche Großprojekte mit bestehenden und neuen Grünanlagen im Glacis-Park sowie auf dem Wiley-Gelände zu einem großen grünen Netz zu verknüpfen.
2007
2007 | Bahntieferlegung
Verstärkt wird der Wandel durch die Verwirklichung weiterer Großprojekte.
1999
1999 | Neu-Ulm unter Wasser
Am Pfingstsonntag, den 23. Mai 1999, traten Donau und Iller über ihre Ufer und überfluteten das westliche Stadtgebiet. In der Schützenstraße stand das Wasser hüfthoch, die Donauklinik und die Justizvollzugsanstalt mussten evakuiert werden, das damalige Freizeitbad „Atlantis“ (heutiges Donaubad) versank in den braunen Fluten.
1980
ab 1980 | Prozess des Wandels
1980 fand die erste Landesgartenschau statt. Neu-Ulm befindet sich von nun an in einem dynamischen Prozess des Wandels.
1970
ab 1970 | Eingemeindungen
Im Zuge der Gebietsreform der 70er Jahre vergrößerte sich die Stadt durch die Eingemeindung von neun umliegenden und bis dahin eigenständigen Ortschaften auf die heutige Fläche von 80 qkm. 1975 wurde das Wohn- und Geschäftshaus „Donaucenter“ bezogen, 1977 entstanden das Kultur- und Tagungszentrum Edwin-Scharff-Haus und das Edwin Scharff Museum.
1951
St. Johann Baptist: Beschädigung und Wiederaufbau
Die Kirche St. Johann Baptist wurde 1857 zunächst als katholische Garnisonskirche errichtet und zwischen 1922 und 1926 nach Plänen Dominikus Böhms erweitert und in eine expressionistische Formensprache überführt. Das Gotteshaus erlitt starke Schäden während der Luftangriffe 1945.
1950
Eine exemplarische Hausgeschichte in der Brückenstraße
Die drei Häuser an der Gänstorbrücke mit den charakteristischen Giebeln wurden nahezu zeitgleich 1924 / 25 errichtet. Das mittlere Haus verfügte damals im Erdgeschoss weder über Ladengeschäfte noch Arkaden. Spätestens 1941 erhält das nördliche Eckhaus eine Flakstellung auf dem Dach.
Wiederaufbau der Gänstorbrücke
Ihr Schicksal teilt die Gänstorbrücke mit den anderen Donaubrücken der Doppelstadt: Durch die Luftangriffe der Alliierten wurde das 1912 eingeweihte Bauwerk zwar stark beschädigt, aber schlussendlich erst von der zurückweichenden Wehrmacht am 24. April gesprengt.
1949
Herd- und Inselbrücke als wichtige Verkehrsachse
Die wichtigste Verbindung zwischen den Innenstädten Neu-Ulm und Ulm stellt bis heute der Weg über die Insel dar. Dieser führt von Ulm kommend erst über die Herd- dann über die Inselbrücke. Die Herd-brücke war ursprünglich ein gemauertes, dreibogiges Bauwerk, die Inselbrücke eine Stahlfachwerkkonstruktion. Über beide verlief bis 1945 die Straßenbahn. Die Brücken waren bei den Luftangriffen im März 1945 zwar beschädigt worden, aber noch nutzbar. Erst im April wurden sie dann durch die zurückweichenden deutschen Truppen gesprengt.
1948
Jahre danach: Neuaufbau der Stadt
Vor allem nach der Währungsreform im Jahre 1948, als wieder ein wirtschaftlich stabiles Finanzsystem etabliert war, konnte mit der Planung und Umsetzung der dauerhaften Wiederherstellung der Stadt begonnen werden. Vereinzelt hatten Eigentümer ihre Gebäude bereits wieder vollständig errichtet, doch das Stadtbild war weiter von Provisorien und geflickten, teilweise reparierten Ruinen geprägt.
Jahre danach: Aufräumarbeiten
Nachdem erste Gebäude wieder nutzbar gemacht werden konnten und auch die Straßen in weiten Teilen begeh- oder befahrbar waren, galt es Platz zu schaffen für neue Gebäude.
ab 1948 | Neu-Ulm vergrößert sich
Von 1948 bis 1972 erlangte Neu-Ulm erneut den Status einer kreisfreien Stadt. Ersten Wiederaufbauten und Neubauten der 50er Jahre folgte der Bauboom der 60er und 70er Jahre.
1948 | Stadtrats- und Bürgermeisterwahl
Die zweite Wahl für die Neu-Ulmer Bürgerinnen und Bürger soll nun auch einen neuen Bürgermeister benennen.
1947
Jahre danach: Leben und Alltag
Die Einwohnerzahl der Stadt war von den 14.000 vor dem Krieg auf knapp 4.000 geschrumpft. Die meisten Bürgerinnen und Bürger hatten in den letzten Kriegsmonaten die Stadt verlassen, um auf dem Land eine sichere Unterkunft zu haben. Viele befanden sich im Kriegseinsatz.
Jahre danach: Gebaute Provisorien
Vor allem der Wiederaufbau, das Fehlen der Baumaterialien und auch der Verkauf der Bausteine aus den Überresten der zerstörten Kasernen sind Thema von Berichten, die sich ab Juni 1945 erhalten haben. Die ganze Stadt wurde zu einer Baustelle. Im Volksmund sprach man davon, dass vor allem „B-M-W“ neu bauen würde: Bäcker, Metzger, Wirte.
1946
Stunde Null: Versorgung und Flüchtlinge
Die Nahrungsmittelsituation war in den letzten Wochen des Krieges, wie im restlichen Deutschland auch, sehr angespannt. In Ulm und Neu-Ulm befanden sich aber so genannte Proviantämter des Militärs. Im Ulm stand ein solches am Hauptbahnhof, in Neu-Ulm befand sich das Heereszeugamt im Starkfeld in Offenhausen. Die Bevölkerung begann in den letzten Wochen des Krieges diese Lager und die Güterwaggons zu plündern. Niemand hielt sie auf.
Stunde Null: Infrastruktur
Bei den Angriffen im März wurde die innerstädtische Infrastruktur nahezu vernichtet. Die letzten großen Zerstörungen ihrer Verkehrswege ereilten die Stadt noch am 5. April bei einem gezielten Angriff mit Bordwaffen auf das Bahnhofsareal.
Stunde Null: Was ist noch brauchbar?
Durch die verheerenden Luftangriffe waren rund zwei Drittel der Gebäudesubstanz und Verkehrswege Neu-Ulms zerstört. Damit waren große Teile der Bevölkerung obdachlos geworden. Notdürftig waren viele Einwohnerinnen und Einwohner in den Ruinen – durch wenige Trümmerteile bewohnbar gemacht – untergekommen oder aufs Land geflohen. Es war also umso wichtiger sich darauf zu konzentrieren, was in den Trümmerbergen und in den teilzerstörten Gebäuden noch verwertbar war.
1946 | der erste von der Bevölkerung gewählte Bei-/Stadtrat
Am 27. Januar 1946, auf den Tag genau ein Jahr nach der Befreiung des des KZ Auschwitz durch die russische Armee, findet in Neu-Ulm die erste öffentliche Beirats-/Stadtratswahl nach dem Zusammenbruch.
1945
Stunde Null: Zerstörung und Not
Achtzig Prozent der Stadt waren zerstört. Schutt und Brandherde überall. Die Feuerwehren erreichten wegen der Bombentrichter nicht alle Häuser und die Menschen bildeten Ketten, um Wasser mit Eimern, Schüsseln und verschiedenen Behältnissen von der Donau zu den Bränden weiterzureichen. In der Zentralschule wurde ein Notquartier errichtet. Auch in den Bunkern wurden Lager eingerichtet.
Die Angriffe am 1. und 4. März 1945
Der zweite Großangriff am 1. März 1945 hatte für Neu-Ulm die gravierendsten Folgen. Etwa 420 Flugzeuge warfen zwischen 13.15 Uhr und 14 Uhr 1.950 Sprengbomben, 100.000 Stabbrand-bomben, 10 Minenbomben und 1.100 Flüssigbrandbomben ab. Eine Luftaufnahme vom 2. März zeigt die Zerstörung durch die Bomben des Angriffs. Nur noch wenige Dächer sind intakt. Man sieht in das Innere der Häuser, erkennt sogar die Raumaufteilung. Die Stadt ist übersäht mit Kratern.
Kriegsende
Nach den verheerenden Luftangriffen des Zweiten Weltkrieges auf die Doppelstadt rückten die US-Truppen Ende April 1945 zunächst in Ulm ein, und überquerten am 25.4. die Donau mittels einer Schwimmbrücke aus „Kriegsbrückengerät“ auf der Höhe von Offenhausen. Die eigentlichen Donaubrücken waren Tage zuvor von den zurückweichenden deutschen Truppen gesprengt worden.
1945 | die zarte Pflanze Demokratie
25. Juni 1945, erste Sitzung des Beirates: Beginn einer demokratischen Selbstverwaltung in Neu-Ulm.
1944
Angriffe am 10. September 1944
Insgesamt 180 Flugzeuge griffen Ulm und Neu-Ulm an. Zwischen
11.15 Uhr und 11.40 Uhr fielen 900 Sprengbomben und 8.700 Brandbomben auf beide Städte. Die Hauptangriffsziele waren die Wehrmachtsanlagen in Neu-Ulm und die Reichsbahnanlagen in Ulm.
Kriegsjahre: Eines wie tausende Schicksale
Im Bestand des Stadtarchivs Neu-Ulm befindet sich eine unscheinbare, aber sehr aussagekräftige Meldekarte. Nur wenige Angaben sind darauf zu finden. Sie erzählen die schicksalhafte Geschichte von Jakob Lohrmann.
1945 | Zerstörung im Zweiten Weltkrieg
Zwischen 1934 und 1945 hat die Stadt wieder eine Garnison. Die Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges endet für Neu-Ulm mit den schweren Bombenangriffen im Dezember 1944 und März 1945 verheerend. 80% aller Gebäude werden zerstört.
1942
Kriegsjahre: Luftschutz
Ulm und Neu-Ulm bildeten einen gemeinsamen Luftschutzort I. Ordnung. Die Bundesfestung und die geografische Lage der Stadt mit einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt machten die beiden Städte zu einem besonders gefährdeten Gebiet. Neu-Ulm war im Gesamtgefüge das Luftschutzrevier 4. Die Befehlsstelle befand sich im Rathaus in der Maximilianstraße 2 und unterstand der Befehlszentrale im Neuen Bau in Ulm.
Kriegsjahre: Material für die Front
Rohstoffe waren von Kriegsbeginn 1939 an knapp. Für die eisigen Wintermonate an der Ostfront sammelte der Bund Deutscher Mädel unter der Parole „Dein Soldat friert“ für das Winterhilfswerk Spinnstoffe, aus denen die Frauen Mützen, Handschuhe und Decken strickten. Mit dem Güterzug wurden die wärmenden Wollsachen dann an die Ostfront nach Russland gefahren. Auf dem Waggon stand
„Ein warmer Gruß an die Ostfront aus Neu-Ulm“.
1938
Kriegsjahre: Poterne 8
Eine Poterne ist ein überbauter Gang in einer Festung zum gedeckten Übergang von Bereichen innerhalb der Festung, zu Anlagen vor dem Wall oder zum Zweck eines Ausfalls. Das langgestreckte Bauwerk aus dem 19. Jahrhundert an der Schützenstraße wurde im Zweiten Weltkrieg zur Rettungsstelle umfunktioniert.
1922
ab 1922 | St. Johann Baptist
Städtebaulich interessant ist der 1922 bis 1926 erfolgte Umbau der katholischen Stadtpfarrkirche durch Dominikus Böhm. Die Kirche St. Johann Baptist ist ein frühes Beispiel moderner Sakralbaukunst.
1919
ab 1919 | Neue Wirtschaftsausrichtung
Nach dem für das Deutsche Reich verlorenen Ersten Weltkrieg muss die Neu-Ulmer Garnison aufgelöst werden. Dies bedeutet vor allem für die einseitig auf das Militär ausgerichtete Wirtschaft Neu-Ulms, dass sie sich neu orientieren muss. Dies gelingt und die Stadt erlebt nach 1919 eine kontinuierliche Aufwärtsentwicklung. Neu-Ulm ist bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs eine vermögende Stadt.
1906
ab 1906 | Festungsring wird durchbrochen
Der 1906 abgeschlossene Grundstückskauf der inneren Umwallung gibt der Stadtentwicklung einen enormen Schub und befreit die Stadt von ihrem längst zu eng gewordenen Korsett: Die Festungswälle werden an manchen Stellen durchbrochen.
1891
ab 1891 | Aufwärtsentwicklung
Josef Kollmann (1885 - 1919 Bürgermeister) trieb die Entwicklung der Stadt entscheidend voran. Von 1891 bis 1935 ist Neu-Ulm eine kreisfreie Stadt und besitzt somit Rechte und Pflichten vergleichbar mit denen eines Landkreises. 1897 wird die Straßenbahnlinie zwischen den Bahnhöfen Ulm und Neu-Ulm eingeweiht. Eine weitere technische Errungenschaft ist die Wasserversorgung. Der Wasserturm, das Wahrzeichen Neu-Ulms, wird 1900 fertiggestellt.
1869
1869 | Stadterhebung
Am 29. September 1869 erhebt König Ludwig II. Neu-Ulm „in landesväterlichem Wohlwollen mit Rücksicht auf das rasche Emporblühen und die Bedeutung des Ortes“ in die Reihe der Städte des Königreichs Bayern.
1858
1858 | Neu-Ulm wird Garnisonsstadt
1858 zogen das 12. Infanterieregiment „Prinz Arnulf", später die Chevauxlegers und die Fußartillerie in die Festungsanlage ein. Neu-Ulm wurde Garnisonstadt (von 1858–1918, 1934–1945 und 1951–1991).
1857
1857 | Stadtwappen
Der Gemeinde Neu-Ulm verlieh der König Maximilian II (Max II) am 3. Februar 1857 ein Wappen.
1853
1853 | Neu-Ulm bekommt Eisenbahnanschluss
1853 erhielt Neu-Ulm die Eisenbahnverbindung nach Augsburg, 1854 mit dem Bau der Donaubrücke die Verbindung nach Stuttgart.
1841
1841 | Die Bundesfestung kommt
Die Entwicklung der Stadt wurde durch den Beschluss der Frankfurter Bundesversammlung von 1841, in Ulm eine Bundesfestung zu errichten, entscheidend forciert. Neu-Ulm wurde Brückenkopf der „größten Festungsanlage Europas“, der Bundesfestung Ulm. König Ludwig I. setzte durch, dass die Planung für die Festung auf bayerischer Seite genügend Raum für die Anlage einer Stadt bot.
1811
1811 | Die Entstehung Neu-Ulms
Neu-Ulm ist eine junge Stadt. Sie verdankt ihre Entstehung den großen Veränderungen nach den Napoleonischen Kriegen.