Der zweite Großangriff am 1. März 1945 hatte für Neu-Ulm die gravierendsten Folgen. Etwa 420 Flugzeuge warfen zwischen 13.15 Uhr und 14 Uhr 1.950 Sprengbomben, 100.000 Stabbrand-bomben, 10 Minenbomben und 1.100 Flüssigbrandbomben ab. Eine Luftaufnahme vom 2. März zeigt die Zerstörung durch die Bomben des Angriffs. Nur noch wenige Dächer sind intakt. Man sieht in das Innere der Häuser, erkennt sogar die Raumaufteilung. Die Stadt ist übersäht mit Kratern.
An diesem Tag verloren 472 Menschen ihr Leben, 181 wurden verletzt und 17.500 Menschen wurden obdachlos.
Wie das Luftaufklärerfoto zeigt, war die Friedenskaserne vorerst noch intakt. Drei Tage später ereilte die Stadt der nächste Angriff. Mit weniger Flugzeugen, aber nur unwesentlich weniger Munition. Nochmal 154 Tote, 321 Verletzte und 11.500 Obdachlose.
Diesen Großangriffen folgten bis zum Einmarsch der Alliierten am 24. April 1945 sechs weitere gezielte Angriffe durch Jagdbomber auf den Bahnhof, die Eisenbahnbrücke und Offenhausen.
„[…] denn man wusste ja schon, sonntags oder donnerstags kommen sie – hat mer drauf gehen können. Dadurch, dass die Erde immer noch gefroren war, war der Aufprall viel stärker. Der Luftdruck hat unwahrscheinlich geschafft – Hausdächer wurden abgeworfen, im Keller kam der Luftdruck durch die Eisen- und Kellertüren durch.“
Desdemona Buck