US-Army in Neu-Ulm
1991 ließ der letzte Standortkommandant John C. Heim in einer bewegenden Zeremonie die Standortflagge unter den Nationalhymnen Deutschlands und der USA einrollen. Damit war die offizielle Dienstzeit der US-Armee in Neu-Ulm beendete.
In den vierzig Jahren des Zusammenlebens mit der US-Army hat sich die Beziehung der Menschen verändert. Aus den Besatzern wurden Freunde. Es entwickelte sich im Lebensalltag ein Miteinander. Das Zusammenleben hat Freundschaften und Ehen gestiftet und den Lebensweg vieler in unerwartete Richtungen gelenkt. Diese Zeit hat die Menschen, die Region und die Politik nachhaltig geprägt.
Heute sind die frei gewordenen Flächen ein pulsierender Stadtteil, in dem das Leben und Studieren an der HNU ganz dicht beieinander liegen. Der Name Wiley ist geblieben.

2021 | „51-91-21 US ARMY IN NEU ULM“ – Die Idee
Ein Jubiläum, ein Aufruf, unzählige Einreichungen, viele Geschichten, eine neue Webseite, eine Broschüre. Eine kurze Einführung.
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2008 | Hochschule Neu-Ulm (HNU)
Pünktlich zur Landesgartenschau, in deren Areal das Gebäude steht, wird 2008 der neue Sitz der HNU fertiggestellt, die sich bis dahin in der alten High School in der Steubenstraße befand.
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1965 | Ein Krug mit Geschichte
In den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Ost-West-Konflikt und man sah in der Sowjetunion eine Bedrohung. Die westeuropäischen Staaten des Brüsseler Paktes baten die USA um militärischen Beistand. Zusammen mit Kanada einigte man sich auf die Gründung eines Militärbündnisses.
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Neue Geschichtsstelen im Wiley
Am 26. Juli, also genau 30 Jahre nach dem Abzug der US-Armee aus Neu-Ulm wurden die „Stadtgeschichten“ im Rahmen der Aktionswoche „51 – 91 – 21“ um fünf neue Stelen samt zehn Infotafeln erweitert.
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Broschüre „Besatzung, Lebensalltag, Freundschaft“
Ein Herzstück der Aktionswoche „51 – 91 – 21“ ist die neue Broschüre zur Geschichte der US-Armee in Neu-Ulm, die ab sofort im Rathaus kostenlos erhätlich ist.
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1991 | Flaggeneinholung, Feierstunde und Farewell
Am 26. Juli 1991 wurde mit einer militärischen Zeremonie in der Turnhalle des Wileys die Besatzung Neu-Ulms durch die US-amerikanischen Streitkräfte nach 40 Jahren offiziell beendet.
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1957 – 1992 | German Schnitzel
"We have had a super time at Elisabeth’s. Your family has been like our family. Your friendship has made our stay in Germany much more memorable“
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1987 | Ein Schlagstock bleibt in Neu-Ulm
Noch lange nach dem Tod ihres Mannes, der zeit seines Lebens Polizeibeamter war, hat eine Bürgerin den Schlagstock aufgehoben.
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1953 | In Neu-Ulm steht das Terrace Hofbrauhaus, eins, zwei, gsoffa!
Betsy Butterfield serviert GIs bayerisches Bier.
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1988 | Die Wachhunde des Wiley
Die Security DAWGS waren eine von zwei Spezialeinheiten im Wiley, die für die Sicherheit der Barracks zuständig waren.
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1955 | Vom Gläserspüler zum Barmann
Mit Anfang 20 begann Karl Steger im EM-Club (Wiley Club) als Gläserwäscher zu arbeiten. Er fuhr täglich mit dem Fahrrad zu den Wiley Barracks und arbeitete vom frühen Abend bis zum nächsten Morgen durch.
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1992 | Leerstandsvisite
Die Gebäude und Einrichtungen des Wiley waren Ende der 1980er Jahre nach fast 40 Jahren in die Jahre gekommen.
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1975 | Deutsch-Amerikanische Feuerwehrübung
Die Feuerwehr der US Armee war 1975 mit nur einem Fahrzeug recht dürftig ausgestattet.
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1953 | Höhenluft gegen Keuchhusten
Die beiden Mädchen Irene und Elisabeth litten unter einer schweren Form von Keuchhusten. Nachdem die üblichen medizinischen Mittel nicht halfen, ergriffen die Ärzte und die US-Luftwaffe zu ungewöhnlichen Maßnahmen.
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1985 | Christmas-GIs
Für die jungen US-amerikanischen Soldaten war es nicht leicht, ihren Dienst tausende Kilometer von der Heimat entfernt in einem fremden Land und einer fremden Kultur zu leisten.
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ab 1991 | Kreative Zwischennutzungen
Ab Ende 1991 standen die Gebäude der US-Garnison nahezu vollständig leer. Von nun an ergab sich also die Möglichkeit, diesen Leerstand zu nutzen bis eine weitere Planung für das Areal ausgereift war.
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2019 | Ausstellung „Zeitraffer“
Zum 150. Jubiläum der Stadt Neu-Ulm und zum 25. Jubiläum der Hochschule Neu-Ulm (HNU) wurde die Geschichte des Wiley und der amerikanischen Garnison in einer temporären Ausstellung am Neubau der Hochschule gezeigt.
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1994 | Highschool wird Hochschule
Die Hochschule Neu-Ulm, mit ihrer Gründung 1994 eine der jüngsten Hochschulen Bayerns, bezieht zu Beginn die ehemalige Highschool der US-Garnison.
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2008 | Landesgartenschau
Die so genannte Konversion, also die Umnutzung des Militärareals, fand ihren krönenden Abschluss in der Landesgartenschau 2008, in die nicht nur das Areal des Wiley mit einbezogen wurde, sondern auch das sog. Vorfeld sowie ehemaliges Festungsgelände im Glacis.
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nach 1991 | Wiley-Club wird weiter genutzt
Aus Zwischennutzungen sollten sich langfristige Perspektiven bilden, Gebäude zum Teil erhalten werden, aber auch durch Abbruch neuer Wohnraum entstehen. Ein Beispiel für eine recht schnelle und bis heute bestehende Neunutzung ist der Wiley-Club, bis 1991 so genannter „EM-Club“, also im Gegensatz zum Offizierscasino ein Club für alle Militärangehörigen, der bis heute, wenn auch mehrfach modernisiert, existiert.
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1990er Jahre | Aufräumarbeiten
Nach dem Abzug und den letzten Aufräumarbeiten, die bis Ende September 1991 dauerten, wurden die Flächen zunächst von einer Sicherheitsfirma bewacht, bis allmählich Zwischennutzungen einzogen.
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1990 | Der Abzug ist beschlossen
Durch den einsetzenden Waffenabzug auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs nach den Wiener Abrüstungsverhandlungen sowie der daraus folgenden Maueröffnung und der Wiedervereinigung Deutschlands wurde zunächst beschlossen, den Neu-Ulmer US-Standort zu verkleinern.
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ab 1988 | Mehr Lebensqualität
Um die Lebensqualität für die Neu-Ulmer US-Garnison zu verbessern und damit unter anderem sozialen Problemen sowie dem Mangel an Personal aus den USA (dort wurde die allgemeine Wehrpflicht 1973 abgeschafft) entgegen zu wirken wurde ab ca. 1988 damit begonnen, den Stützpunkt neu zu planen.
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1983 | 999 Luftballons
Im Jahr 1983 gipfelten die Proteste gegen die Stationierung von Atomsprengköpfen in Deutschland in der wohl spektakulärsten Aktion der Friedensbewegung.
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1983 | NEIN!
Gezielt entwickelte man ab Juni 1983 den Plan einer Menschenkette um gegen die geplante Stationierung von Pershing-II-Raketen zu protestieren (Pershing-I-Raketen waren bereits hier stationiert) .
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1983 | Menschenkette
Am 22. Oktober 1983 begannen sich entlang der Strecke zahlreiche Menschen zu versammeln. Das Planungsbüro hatte dafür gesorgt, dass die Deutsche Bahn 48 Sonderzüge zu unterschiedlichen Zielpunkten bereitstellte, um etwa 60.000 Menschen gleichmäßig zu verteilen. Zusätzlich nutzte man fast 2000 Busse. Die gesamte Strecke war in 23 Organisationsabschnitte eingeteilt.
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1992 | Sportanlagen im Wiley
Für die sportlichen Aktivitäten installierte man im Bereich vor der Ludwigsvorfeste ein Footballfeld, Baseballfelder und Tennisplätze.
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1970 | Drogen und Alkohol
Viele der in Neu-Ulm stationierten Soldaten waren, ebenso wie die deutsche Bevölkerung, vom Krieg traumatisiert. Was heute mit einer posttraumatischen Belastungsstörung diagnostiziert wird, äußerte sich u.a. in starkem Alkohol- und Drogenkonsum.
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ab 1980 | Burger King
Auch die Schnellrestaurants hielten im Laufe der Zeit Einzug im Wiley. Burger King eröffnete in den 1980er Jahren eine Filiale ihrer bereits 1954 gegründeten Systemgastronomie.
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um 1980 | Arts and Crafts Center
Das Terrace Recreation Center im Wiley, im Volksmund Arts and Crafts genannt, war eine Art Handwerks- und Ausstellungshalle, in der alle Arten von Kunsthandwerk ausgestellt und zum Verkauf angeboten wurde.
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1953 | Dietrich Kinotheater
Der ursprüngliche Bau des heutigen Dietrich Theaters im Wiley ist im Kern des Komplexes noch erhalten. Das Kino wurde 1953, zwei Jahre nach Einzug der US-Amerikaner, erbaut.
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1953 | Filmvorführer
Dietmar Greissing war in den ersten Jahren der Eröffnung des Dietrich Theaters Filmvorführer. Aus seiner Sammlung stammt dieses Foto mit einem Soldaten vor dem Eingang stehend.
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um 1955 | Wiley Club
Die Wiley Barracks waren nicht nur militärisch genutzte Fläche. Den Soldaten wurde auch ein Umfeld geschaffen, in dem sie ihre Freizeit gestalten konnten.
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1967 | Schornsteinfeger Wiedemann
Allem militärischen Pragmatismus zum Trotz, hatten doch viele einen Funken Aberglaube im Herz.
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Schild Restricted Area
Die Hinweisschilder auf die Einrichtungen der US Armee im gesamten Stadtgebiet und den umliegenden Vororten prägten das Bild der Stadt.
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1987 | Unterführung Hermann-Köhl-Straße
Englisch war in Neu-Ulm allgegenwärtig. Besonders die Straßenschilder in englischer Sprache haben unmissverständlich klar gemacht, dass hier US-Soldaten am Straßenverkehr teilnehmen.
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1960 | Kochkurs für amerikanische Hausfrauen
In der Nachkriegszeit unterstützten die amerikanischen Besatzer den Wiederaufbau des kulturellen Lebens. Ein Kulturaustausch fand in beide Richtungen statt.
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ab 1951 | Bechtles Wäscherei
„SOLDIER. Are You Using our Laundry Service?“ Einige Einrichtungen des täglichen Bedarfs wurden an deutsche Inhaber verpachtet. So wie die Wäscherei und Schuhreparatur von Hilde Bechtele in den Nelson Barracks.
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1968 | Truppenfoto vor Ulmer Kulisse
Ein Foto der eigenen Truppe hatte bei den Soldaten einen hohen Stellenwert. Mit der Aufstellung am Neu-Ulmer Donauufer hatte man die historische Kulisse der Ulmer Altstadt mit dem Münster und dem Metzgerturm als perfekten Hintergrund.
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1970 | Frau Kulitz mit US-Soldaten
Nachdem die Nachfrage nach den Produkten der Familie Kulitz stieg und der zunächst nur provisorische Stand nicht mehr täglich auf- und abgebaut werden konnte, wurde eigens ein verschließbarer Verkaufsstand im Wiley Club eingerichtet.
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1970 | Souvenirstand im Wiley Club
Die Familie Kulitz betrieb im Wiley Club einen Foto- und Souvenierstand. Die US-Soldaten konnten dort Fotos ihrer Einheit anfertigen lassen und Andenken für ihre Familien in den USA kaufen.
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1966 | US-Army Militärparade
Die jährlichen Militärparaden zum amerikanischen Unabhängigkeitstag am 4. Juli demonstrierten militärische Macht und boten den Neu-Ulmer:innen die Möglichkeit, us-amerikanisches Militärgerät genauer zu inspizieren.
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1974 | Volksfest
Das Volksfest der Deutsch-Amerikanischen Freundschaftswoche im Wiley fand regelmäßig statt. Es war für die Neu-Ulmer:innen eine willkommene Gelegenheit, die Wiley Barracks zu betreten.
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1953 | Captain Wiley
Robert Calvin Wiley wurde am 3. Juni 1907 in Richhill, Pennsylvania als das älteste von sieben Kindern geboren.
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1978 | Einfahrt Wiley Barracks
Der Wasserturm mit seiner markanten rotweißen Bemalung ist heute noch das Wahrzeichen des Wileys. Für den US-Standort waren eine unabhängige Wasser- und Stromversorgung wichtig, um nicht von der Versorgung durch deutsche Unternehmen abhängig zu sein.
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1955 | US-Stützpunkt
Dieser Plan, angefertigt in den 1980er-Jahren zum Zweck von Renovierungsmaßnahmen zeigt die Gebäude der US-amerikanischen Truppen in Neu-Ulm. Um alle Pläne und Maßnahmen zuordnen zu können, waren die Gebäude schon seit den 1950er-Jahren durchnummeriert. Konventionelle Straßennahmen und Hausnummern gab es auf dem Stützpunkt nicht.
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1951 | Die ehemalige Kantine
Die ehemalige Kantine, in der die Werktätigen verköstigt wurden, die beim Bau des amerikanischen Stützpunktes beteiligt waren, stand direkt vor dem späteren Haupttor des Wiley. Als die Bauarbeiten abgeschlossen waren, diente das Gebäude noch viele Jahre als Raststätte für Durchreisende: Die Bundesstraße entlang des Wiley war bis zur Inbetriebnahme der Autobahn eine der Hauptachsen für den Reiseverkehr in die Alpen und in den Süden.
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1951 | Versorgungsstruktur
Bis heute eines der Wahrzeichen des Wiley als auch der Stadt Neu-Ulm: Der US-Wasserturm.
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ab 1950 | Wiley
Zu Beginn der 1950er-Jahre waren die Schranken noch kleiner. Über die Jahre hinweg, spätestens aber mit dem Einzug der Pershing-Atomsprengköpfe wurde das Wiley immer mehr zum Hochsicherheitsgelänge, und das kleine Pförtnerhäuschen am rechten Bildrand musste einem massiveren weichen.
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1952 | Bau der Wiley-Turnhalle
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Militärgelände von den amerikanischen Truppen genutzt und fortwährend ausgebaut.
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1951 | Die Ansiedlung des US-Militärs
In der ehemaligen deutschen Kaserne, der Ludendorff-Kaserne, befand sich bis 1951 zunächst ein Auffanglager für so genannte „displaced persons“, also Menschen, die ihre Heimat verloren hatten.
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1945 | Kriegsende
Nach den verheerenden Luftangriffen des Zweiten Weltkrieges auf die Doppelstadt rückten die US-Truppen Ende April 1945 zunächst in Ulm ein, und überquerten am 25.4. die Donau mittels einer Schwimmbrücke aus „Kriegsbrückengerät“ auf der Höhe von Offenhausen.
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1873 | Exerzierplatz
Ab 1873 wurde um die Ulanenlinde herum ein Exerzierplatz geschaffen.
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1805 | Ulanenlinde
Alles begann mit der sogenannten Ulanenlinde, die vor den Toren der Stadt Ulm, denn Neu-Ulm existierte noch gar nicht, in Folge der Schlacht um Elchingen im Jahre 1805 gepflanzt wurde. Wann genau ist nicht überliefert.
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