Die Neu-Ulmer Geschichtsstelen

2025 | Esther-Bejarano-Platz mit neuer Stele eingeweiht

Im Rahmen der „Tage der Demokratie und Vielfalt“ wurde am gestrigen Donnerstag, 8. Mai 2025, 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der Esther-Bejarano-Platz in Neu-Ulm feierlich eingeweiht.

Esther Bejarano (1924–2021), Überlebende des Konzentrationslagers Auschwitz und unermüdliche Kämpferin gegen das Vergessen, steht mit ihrem Namen für Zivilcourage und Menschlichkeit. Bekannt wurde sie durch ihre Zeitzeuginnengespräche, Bücher und Auftritte. 1943 wurde sie nach Auschwitz deportiert, wo sie durch ihr musikalisches Talent vor der Ermordung bewahrt wurde.

Von 1936 bis 1938 lebte Esther Bejarano in der Ulmer Herdbruckerstraße 8, dann bis 1939 in der Neu-Ulmer Schützenstraße 38 und schließlich im Haus „Insel 4“, das bis 1945 nahezu am nun nach ihr benannten Platz stand.

Bei der feierlichen Einweihung des Platzes nannte Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger Esther Bejarano eine „Mahnerin gegen die Geschichtsvergessenheit“. „Sie hat ihr Leben dafür gewidmet, dass die Erinnerung an die Gräueltaten des Nazi-Regimes, an die Erlebnisse, die leider viel zu viele Menschen im dritten Reich machen mussten, in Erinnerung bleiben“, so Albsteiger.

Benet Lehmann war zur Einweihung des Platzes angereist und las aus dem eigenen Buch „Esthers Spuren“. Die Veranstaltung wurde von der Akkordeonistin Viktoria Duttenhöfer musikalisch begleitet. Im Anschluss lud die interaktive Heyoka-Wunschmaschine die Gäste dazu ein, lang gehegte oder spontane Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen.

Der bislang namenlose Platz befindet sich zwischen dem Brückenhaus der Sparkasse Neu-Ulm/Illertissen und dem Kochstudio Marchtal. Eine Infostele des Neu-Ulmer Stadtarchivs erinnert ab sofort an das Engagement von Esther Bejarano.

Zeitstrahl