ENDE//ANFANG: Neu-Ulm 1945
Flakstellungen auf der Gänstorbrücke und auf dem Gebäude der Firma Karl Gaiss­maier, 1944, StANU, Sammlung Welte
Flakstellungen auf der Gänstorbrücke und auf dem Gebäude der Firma Karl Gaiss­maier, 1944, StANU, Sammlung Welte

Kriegsjahre: Luftschutz

Ulm und Neu-Ulm bildeten einen gemeinsamen Luftschutzort I. Ordnung. Die Bundesfestung und die geo­grafische Lage der Stadt mit einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt machten die beiden Städte zu einem besonders gefährdeten Gebiet. Neu-Ulm war im Gesamtgefüge das Luftschutzrevier 4. Die Befehlsstelle befand sich im Rathaus in der Maximilianstraße 2 und unterstand der Befehlszentrale im Neuen Bau in Ulm.

Das Militär war für den aktiven Luftschutz verantwortlich. Hierzu zählte die Luftraumüberwachung mittels Radar, Beobachtern und Flugabwehrkanonen. Auf dem Gebäude der Firma Gaissmaier an der Gänstorbrücke befand sich (neben zahlreicher weiterer Standorte) auf dem Dach ein Geschützstand mit einer Flugabwehrkanone.

Die Spuren dieser Maßnahmen sind auch heute noch in den Gebäuden und Straßen sichtbar. Pfeile unter einigen Fenstern in der Luitpold-straße, Splitterschutztüren in der Schützenstraße und Lüftungsgitter auf den Gehwegen sind noch Zeugnisse der Infrastruktur des Luftschutzes.

In der Tagespresse wurde obligatorisch in jeder Ausgabe auf die Verdunklungszeiten hingewiesen, 1944, Quelle unbekannt
In der Tagespresse wurde obligatorisch in jeder Ausgabe auf die Verdunklungszeiten hingewiesen, 1944, Quelle unbekannt

Der passive Luftschutz gewährleistete den Bau von Bunkern, die Installation von Sirenen und die Abdeckung von Lichtschächten und Fenstern der Luftschutzkeller. Luftschutzverordnungen schrieben Verhaltensmaßregeln während eines Angriffs vor. Wie bei der Beschaffung wichtiger Rohstoffe, so ist auch die Beteiligung der Menschen in einer flächendeckenden Durchführung von zentraler Bedeutung.

Das Abfüllen von Löschsand, die Ausstattung der Bunker mit Decken und einer Luftschutzapotheke und der Ausbau der unterirdischen Fluchtstrukturen waren Aufgaben der Bevölkerung.

„Krieg. Verdunkelung. Lebensmittelkarten. Siegesmeldungen.
Der Luftschutz wird neu organisiert. Auf dem Schwal beim Ehrenmal geht ein Flak­geschütz in Stellung. Auf mehreren Häusern wurden Flak­stände montiert und sogar auf der neuen Donau­brücke. Rechts an der Memminger Straße nach Ludwigsfeld bezog eine Batterie Flak 8,8 Stellung.“
August Welte

Zeitstrahl