Kuriositäten im Stadtarchiv
VW Käfer, heutiges Bild und auf einer Postkarte (Foto: Christian Schmieg, Postkarte: Sammlung Metz)
VW Käfer, heutiges Bild und auf einer Postkarte (Foto: Christian Schmieg, Postkarte: Sammlung Metz)

1959 | Ein langes Autoleben das in Neu-Ulm begann

Eine Anfrage der besonderen Art: Wie begann die Geschichte des gerade in Restaurierung befindlichen VW-Käfers in dessen Fahrzeugbrief von 1959 als Erstbesitzer ein Bierbrauer aus Neu-Ulm eingetragen ist?

Der Braumeister, der die Familienbrauerei in der Marienstraße 14 gegenüber des Petrusplatzes führte, kaufte den Neuwagen im Jahr 1959. Im Jahr 1965 starb er und seine Frau betrieb die Brauerei den Gewerbeakten nach noch etwa ein Jahr, bis sie sie verpachtete. Der VW wurde 1966 auf sie umgeschrieben, und den Papieren nach befand er sich scheinbar bis immerhin 1986 in ihrem Besitz und wurde dann stillgelegt. Nach fünf Jahren Standzeit in einer Scheune wurde er 1991 von einer Privatperson wieder zugelassen und zwei Jahre später wiederum an eine Schauspielerin verkauft und kam dadurch nach Berlin. Von ihr kaufte der heutige Besitzer den Wagen und fuhr ihn wieder näher in seine Heimat zurück, auf die Schwäbische Alb, wo er nun restauriert wieder auf eigener Achse die Landschaft durchquert.

Wir konnten im Archiv durch einige Unterlagen diese Geschichte komplettieren: Unter anderem wurde durch Gewerbeakten die Firmenhistorie der seit 1990 nicht mehr existierenden Brauerei rekonstruiert. Ebenso durch unsere Meldekartei die Lebensdaten des Eigentümers und der Eigentümerin. Ein besonderes Highlight ist aber eine Postkarte: Sie zeigt, wenn auch eher im Hintergrund des Petrusplatzes, die Brauerei und davor: Ein VW-Käfer. Wir können natürlich nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, dass es sich wirklich um jenen Käfer handelt, aber die Wahrscheinlichkeit ist natürlich hoch, steht er doch auf dem Privatparkplatz direkt vor der Tür der Brauerei.

Zeitstrahl